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Mittwoch, 11. Dezember 2013

Eigenleistung Teil 4 - Tapezieren

Grundsätzlich war es bei mir immer so, dass ich nach jeder Eigenleistung erst mal froh war, damit beendet zu sein und manchmal echt keine Lust mehr hatte. Aus heutiger Sicht ist die Lust auf solche Arbeiten durchaus zurückgekehrt. Jede Eigenleistung für sich hatte seinen Reiz und so freuten wir auch auf unser Gerwerk Tapezieren. Da wir in unserem Haus nur im Treppenhaus Rauputz haben, mussten folglich alle anderen Räume mit Tapete verkleidet werden. Wir haben uns für eine Vlies-Raufasertapete anstatt der normalen Papiertapete entschieden.

Grund: In unserer Eigentumswohnung, welche wir vor dem Haus hatten, habe ich mal ein Kinderzimmer Renoviert (tapeziert) und zwar mit normaler Papiertapete. Ich kann euch sagen, es war gar nicht so einfach, denn da ist ruckzuck ein Riss drin wenn man eine Falte rausbürsten will. Außerdem ist Erfahrung mit der einweichzeit erforderlich, denn wenn die eingekleisterte Tapete zu lange liegt bevor sie an die Wand kommt, klebt sie zusammen und reißt wieder ein.
Bei einer Vliestapete ist das wesentlich einfacher. Zwar ist sie in der Anschaffung etwas teurer aber für nicht Fachmänner viel viel einfacher in der Handhabung sprich Verarbeitung. Die Vliestapete hat jedoch noch mehr Vorteile. Man schneidet die Bahnen nur in der Länge zu und kann sie dann zusammenrollen da bei der Vliestapete nur die Wand und nicht die Tapete eingekleistert wird. Außerdem kann eine Vliestapete auch nach Jahren wieder ganz leicht von der Wand ohne Rückstände entfernen. Also einfach die Wand entweder mit einer Rolle oder einem Quast gut einkleistern, Tapete auf die Wand rollen , ausrichten und mit der Anpresswalze festwalzen, fertig. Das ist supereasy und macht sogar noch Spaß. 

Vorarbeiten:
Bevor man mit den Tapezierarbeiten beginnt, muss man die Wände mit Tapeziergrund streichen, weil sonst der Kleister in die Wand einzieht und die Tapete nicht mehr klebt.


Noch ein paar Worte zur Verarbeitung:
Damit die Bahnen schön gerade an der Wand verlaufen zieht man mit der Wasserwage einen senkrechten Strich und legt die erste Bahn an diesen Strich. Höchstwahrscheinlich ist die letzte Bahn etwas zu lang. Bei Innenecken legt man die Tapete um die Ecke, drückt sie mit einem langen Lineal in die Ecke rein und schneidet mit einem Cuttermesser an dem Lineal entlang.
Bei Außenecken rate ich, die Tapetenbahn nicht um die Ecke zu legen, da sich sonst  eine Blase bildet weil die Vliestapete an sich etwas dicker und damit auch störrischer ist. Stattdessen lässt man die Tapete wieder etwas über die Ecke rausstehen, legt das Lineal wieder auf die Tapete und schneidet mit dem Cuttermesser an der Ecke entlang. An der Ecke entsteht ein kleiner Spalt, wenn die zweite Seite der Ecke mit der Tapete beklebt ist. Sieht erst mal etwas unschön aus. Wenn man nach dem Streichen der Wand mit Schleifpapier über die Ecke schleift, ist der Spalt nicht mehr zu sehen. 
Damit das Ganze etwas schneller geht, haben wir nicht die Standardbreite von 53cm sondern die etwas breiteren mit 75cm verarbeitet.
Eines will ich noch erwähnen. Im Baumarkt bekommt man auch Erfurt Tapeten zu einem sehr viel günstigeren Preis. Erfurt hat zwei Qualitäten im Programm, wobei die billigere Baumarktqualität sehr viel dünner und schlabbriger ist. Der höhere Preis ist gerechtfertigt und lohnt sich.
Wie immer sind hier die Links zu den Produkten die wir benutzt haben und die ich auch aus eigener Erfahrung empfehlen kann.


Sonntag, 1. Dezember 2013

Eigenleistung Teil 3 - Spachtelarbeiten

Die wohl größte, sowohl Zeitmäßig als auch belastungstechnisch erbrachte Eigenleistung waren die Spachtelarbeiten. Ich selbst hatte zuvor keinerlei Erfahrung damit, aber nach einer Unterweisung (sprich Spachtelkurs) vom Leiter des Bautrupps, ging das nach ein bisschen üben recht flott und gut von der Hand.  Das Spachtelmaterial (also den Gips) haben wir direkt von Weberhaus bezogen. Man glaubt es kaum, aber wir haben das Zeugs billiger bekommen als mein bestes Angebot aus dem Internet oder den örtlichen Baustoffhändlern bzw. Baumärkten. Auf Anraten unseres WeberHaus Bauleiters haben wir an allen Stößen die von WeberHaus empfohlenen Papier-Bewehrungsstreifen verarbeitet.

Die Papierrollen sowie das Werkzeug habe ich mir von Amazon bestellt. Ach ja, noch ein paar Sätze zu Amazon. Habe ich eigentlich schon mal erwähnt, dass ich dieses Internet-Portal während der Bauerei lieb, aber richtig lieb gewonnen habe. Anfangs habe ich allerlei Preisvergleiche angestellt, die uns einigen Rechercheaufwand eingebracht haben. Meist fanden wir das gleiche Material bei Amazon billiger als bei unserem Baustoffhändler. Amazon hatuns Geld und Fahrerei, was ja auch Zeit ist, gespart. Letztendlich habe ich mir zwei, drei Wochen vor jedem Gewerk mal Gedanken gemacht, was man da so braucht, habs mir bei Amazon bestellt und schwuppdiwupp war die Ware meist am dritten, spätestens jedoch am fünften Tag bei uns zu hause. Das finde ich einfach genial. Diese Lanze musste ich jetzt einfach mal für Amazon brechen. Ich kanns nur empfehlen.
Doch auch bei bestellten Waren kann man Fehlkäufe machen, aber dazu gleich mehr. Bestellt habe ich meistens Sonntags abends, denn Sonntags habe wir immer ne Baubesprechung in der Familie gemacht. Wie schon gesagt (ehhhm geschrieben) haben ich 8 Rollen (a 150m) Papierbewehrungsstreifen bestellt die auch fast gereicht haben. Hier die Links zu dem Material:

   

Wichtig ist hier, dass die Kellen und Spachteln aus Edelstahl sind, denn sonst rosten die Teile sofort, weil Gips ganz schön aggressiv ist. Dies hinterlässt dann unschöne Rostflecken an den Wänden.
Ein weiterer Kauftipp: Es gibt Glättkellen, bei denen der Griff in der Neigung verstellbar ist. Eine solche habe ich mir auch gekauft und eher schlechte Erfahrungen damit gemacht. Erstens benutzt man die Verstellung nicht, weilman sie nicht braucht und zweitens löst sich die Stellschraube laufend sodass der Griff wackelt, und teurer ist das Ding auch noch.

Grundsätzlich haben wir Raum für Raum gespachtelt. Nachdem die Fugen grob verspachtelt waren ging es an den ersten Schleifgang. Hierfür habe ich mir ein Schleifbrett von Wolfcraft mit einem integrierten Absaugeschlauch, den man an einen Industriesauger anschließen kann bestellt. Hier ein Bild von dem Teil.



ACHTUNG: Das war ein Fehlkauf. Nicht dass das Gerät nicht funktioniert, nein. Die Funktion ist o.k., jedoch dauert es mit diesem Schleifbrett viel zu lange und ist auch viel zu anstrengend. Für kleinere Sachen (nur eine Wand oder so) wäre das Schleifbrett noch o.k, jedoch nicht für ein ganzes Haus.Aus diesem Grund habe ich auch keinen Link mit angefügt.

Eine Schleifgiraffe (Langhalsschleifer heißt das Ding im Fachjargon) musste her. Hier war die Frage Mieten oder Kaufen? Mieten bei Boels für eine ganze Woche kostet ca. 160 €.
Wir haben uns ein Gerät für rund 112 € wieder bei Amazon bestellt, was im nachhinein betrachtet richtig war. Mit dabei waren auch einige Ersatz-Schleifscheiben in verschiedenen Korngrößen. Die besten Erfahrungen  habe ich mit Korn 120 gemacht.

Ein Pack Ersatzschleifscheiben (25 Stück mit alle mit Korn 120) warschnell nachbestellt.

                                               

So eine Schleifgiraffe ist der Hammer. Schnell und einfach und ein Absaugschlauch für den Anschluss an einen Industriesauger ist auch mit dran. Die Drehzahl ist stufenlos einstellbar. Nach dem ersten Schleifgang kommt dann nochmal ein zweiter Spachtelgang (Feinspachtel) und nach Trocknung noch ein zweiter Schleifgang. Fertig.

Nachdem wir den Schleifer nicht mehr gebraucht hatten haben wir Ihn bei Ebay-Klein-anzeigen eingestellt. Anfragen kamen zu Hauff und verkauft haben wir die Giraffe für die Hälfte des Kaufpreises. Ich glaube da wäre noch ein besserer Preis möglich gewesen.

Hier noch eine coole Video-Anleitung. Einfach auf den Link klicken.

http://www.youtube.com/watch?v=iwlc-VdVZIs